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Entscheidung

Aus der April 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter den irdischen Erfahrungen Jesu gab es viele wunderbare Demonstrationen, bei welchen es sehr auf eine rasche Entscheidung ankam. Als der Versucher zu ihm trat und ihm materiellen Vorteil anbot, wofern er sich vor dem Bösen oder der Materialität beugen würde, antwortete er: „Heb dich weg von mir, Satan! denn es stehet geschrieben:, Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.‘“ Hier ist keine Unentschiedenheit zu merken, keine Neigung, der Streitfrage auszuweichen. Der Meister zögerte nicht, um erst Bequemlichkeitsrücksichten und menschliche Bedürfnisse in Erwägung zu ziehen, sondern er wies die böse Suggestion sofort ruhig und bestimmt zurück. Und am Schluß des Konfliktes „traten die Engel zu ihm und dieneten ihm.“ Später sah Jesus die beiden Fischer, Petrus und Andreas, und sagte zu ihnen: „Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ Auch hier haben wir ein Beispiel, wie das Gute zur menschlichen Erfahrung wird, denn Petrus und Andreas verließen sofort ihren materiellen Besitz und folgten ihm.

Die biblischen Berichte, in denen uns von raschen Entscheidungen berichtet wird, können uns sehr zur Ermutigung dienen. Nachdem das Licht in dem Bewußtsein derer aufgeblitzt war, die die Wahrheit gekostet hatten, wurden diese im Verhältnis zu ihre Bereitwilligkeit, vor allen Dingen Gott zu dienen, gesegnet und erhalten. Da „Gott die Person nicht ansiehet,“ so ist dies die Erfahrung eines jeden, der auf Gottes Seite treten kann und will. Das sterbliche Gemüt sucht sich fortwährend wegen seines Zögerns im Eintreten für die Christliche Wissenschaft und die Schar ihrer heutigen Arbeiter zu entschuldigen. Wohl trachten viele nach den Wohltaten, die die Wahrheit bietet, schließen sich aber dadurch von denselben aus, daß sie auf die vom menschlichen Gesichtspunkt aus mehr oder weniger triftig erscheinenden Gründe horchen, warum sie nicht durch die Zurechtweisung des Bösen in ihrem eigenen Bewußtsein ihr Teil an dem Werk der Verminderung des Bösen tun sollten. Wir haben keine Zeit zum Träumen und können nicht dauernd neutral bleiben. Nachdem man die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft erkannt hat und überzeugt ist, daß sie tatsächlich den menschlichen Bedürfnissen abhilft, bleibt nur eins zu tun übrig, nämlich, dem Beispiel Jesu zu folgen, der im wesentlichen auf jeden materiellen Einwand erwiderte: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?“ Als Paulus die Wahrheit erkannt hatte, sagte er demütig: „Herr, was willst du, daß ich tun soll?“ Auch der Kerkermeister, der die Kundwerdung der göttlichen Macht sah, stellte sich in selbiger Stunde auf die Seite derer, die diese wunderbare Wahrheit der ganzen Welt zu bringen suchten.

In unseren Tagen des Kampfes und des menschlichen Leidens ist es gewiß sehr wichtig, daß wir uns darüber im klaren seien, wo wir eigentlich stehen. Wir können in einer Frage nicht beide Seiten vertreten. In „Miscellaneous Writings“ (S. 177) fragt Mrs. Eddy die Unentschlossenen und Gleichgültigen: „Was gedenkt ihr in der Sache zu tun? ... Wollt ihr nicht euren schlaffen Eifer berichtigen und wahre, geheiligte Streiter werden?“ Eine der allgemeinsten Neigungen des sterblichen Gemüts (der mentalen Trägheit) tritt darin zu Tage, daß es so gerne seine Arbeit von anderen verrichten läßt und auf die lügenhafte Suggestion horcht, daß jemand anders fähiger sei. Wenn unsere Jungens in der Armee oder in der Marine Dienste nehmen, um für die Freiheit der Menschen zu kämpfen, so eignen sie sich so rasch als möglich die Fähigkeit an, irgendeinen Posten zu übernehmen, der ihnen angewiesen werden mag. Können dann wir, die wir doch eine Kenntnis der höheren und volleren Freiheit haben, mit weniger zufrieden sein? Wir erwarten nicht, daß jemand anders das Einmaleins für uns lerne, und niemand glaubt, er könne seine Speise von einem anderen verdauen lassen. Ebenso klar ist, daß kein anderer Mensch Gott für uns erkennen kann. Wir haben alle bestimmte Beweise gehabt, daß der verheißene Lohn dem ernsten Streben entspricht. Diejenigen, die die Freiheit, für welche unsere Vorväter gekämpft haben, aufrechterhalten möchten, diejenigen, die wirklich das Verlangen haben, daß der Wille Gottes „auf Erden wie im Himmel“ geschehe, müssen sich rasch entscheiden und im Denken und Tun rührig sein. Dadurch werden sie fähig, das Böse mit Gutem zu überwinden. Sie gewähren nur solchen Dingen Einlaß, die zur Güte, zur Reinheit und daher zur Freiheit von allem Bösen innen und außen beitragen.

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