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Name und Wesenheit

Aus der Februar 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Keinem Bibelforscher kann es entgehen, wie viele Verheißungen und Zusagen im Alten wie im Neuen Testament denen gegeben werden, die den Namen Gottes ehren, und die Psalmen Davids und das Buch Jesajas reden von dem Sehnen und Verlangen, diesen Namen zu kennen. Nun hat aber ein bloßer Name oder eine Benennung an sich nicht die Macht, Gutes hervorzubringen oder dieses Sehnen zu erwecken. Darum müssen wir die höhere Bedeutung dieses Wortes zu finden suchen. Was drückt das Wort „Name” im täglichen Leben aus? In der Erklärung, die der amerikanische Lexikograph Webster darüber gibt, heißt es u. a.: „Das, womit irgendeine Person oder Sache benannt wird. ... Ruf, Charakter, Eigenart. ... Eine Kraft, die der betreffenden Person innewohnt.” Nun bilden hauptsächlich „Ruf, Charakter, Eigenart” die Wesenheit eines Individuums. In unserm täglichen Leben finden wir dies auf Schritt und Tritt bestätigt.

Wir hören einen Familiennamen nennen, und unwillkürlich machen wir uns ein Bild von dem Charakter, von der Eigenart und Wesenheit, die wir erwarten. In jeder größeren öffentlichen Schule tritt dies sehr auffällig hervor. Wie oft hört man Bemerkungen wie diese: „Wie heißt der neue Schüler?” „N — ”. „Alle die N — s sind arbeitsame Leute.” „Alle die N — s sind Cricketspieler, sind Sportsleute, Faullenzer” usw. In noch höherem Grade verknüpfen wir den Namen mit der Wesenheit, wenn wir an die Menschenrassen denken. So scheint uns jeder Name im Augenblick, da er ausgesprochen wird, einen Typus, eine Eigenart, eine Wesenheit zu versinnbildlichen, und er bedeutet fast immer mehr als eine bloße Benennung.

Für den letzten Teil von Webfters Erklärung: „Eine Kraft, die der betreffenden Person innewohnt”, gibt es ein gutes Beispiel aus dem praktischen Leben. Die Sterblichen hat ihr Glaube an die obige Erklärung dahin geführt, andre zu bitten sich mit ihrem Namen für sie zu verwenden, um durch dessen Verdienste eine günstige Befürwortung, irgendeinen Vorteil, einen besonderen Grad von Vertrauen oder Ansehen zu gewinnen, wozu ihr eignes Vollbringen sie nicht berechtigt. So sehen wir also, daß wir in den menschlichen Angelegenheiten die dreifache Erläuterung Websters von dem Worte „Name” anerkennen, nämlich: Die Bezeichnung, die Wesenheit und die Kraft, die der betreffenden Person eigen ist. Und doch hat die Menschheit in den göttlichen Dingen die Bedeutung dieses Wortes so sehr verstümmelt, daß für den Durchschnittsleser der Name Gott im Alten Testament nichts ist als eine bloße Benennung, im Neuen eine Macht, die dem Namen eines Andern innewohnt, um uns unverdientes Gutes zu bringen.

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